Anteil regionaler Lieferanten Nähe fördert regionale Wirtschaft und Umweltschutz
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Als wesentliches Thema für EVVA definiert GRI 204: Beschaffungspraktiken; 413: Lokale Gemeinschaften Sustainable Development Goals (SDG) der UNO, Nr. 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
Managementansatz – unser Warum:

Regionalität = Nachhaltigkeit

Pandemie und Ukraine-Krieg haben vieles neu bewertet. Einen besonderen Stellenwert hat die Regionalität bekommen. Schlanke globale Lieferketten gibt es weiterhin, aber die Lieferanten:innen-Nähe hat an Bedeutung gewonnen. EVVA hat bereits vor Corona auf hohe Wertschöpfungstiefe und Regionalität gesetzt, weil

  • wir so unabhängiger von weit entfernten Lieferanten:innen sind, was die Versorgungssicherheit erhöht und mögliche Lieferschwierigkeiten in Krisenzeiten verringert. Diese Strategie der regionalen Wertschöpfungskette hat uns und unseren Stakeholdern in der Pandemie eine sehr hohe Lieferfähigkeit garantiert,
     
  • die kürzeren Transportwege weniger CO²-Ausstoß bedeuten und somit der Klimaneutralität entgegenkommen,
     
  • die Zusammenarbeit mit nahen Anbietern hilft, Arbeitsplätze in der Region zu halten.


Alles Vorteile, die höhere Kosten regionaler Beschaffungswege ausgleichen oder zumindest abfedern können. Ein hoher Anteil an regionalen EVVA-Lieferant:innen hat also Auswirkungen sowohl auf Wirtschaft, Umweltschutz und Gesellschaft. EVVA und die Stakeholder haben „Anteil regionaler Lieferant:innen“ daher als wesentlich für das Unternehmen bewertet. Da praktisch alle Materialien und Produktkomponenten für die internationale EVVA-Gruppe über das Headquarter in Wien eingekauft werden, definierte EVVA Lieferant:innen im Umkreis von 1000 km als regionale Quellen. Darum sprechen wir von „regionalen“ anstatt von „lokalen“ Lieferant:innen. Mehr dazu im weiter untenstehenden Ziel.


Analyse

Der Bereich „Logistik & Einkauf“ im EVVA-Headquarter ist für den zentralen Einkauf der Unternehmensgruppe zuständig und hat die regionale Nähe der Lieferant:innen analysiert:

  • EVVA arbeitet mit rund 400 Lieferant:innen zusammen, um hochwertige mechanische und elektronische Zutrittssysteme herstellen zu können. Sie decken u.a. unseren Rohmaterialbedarf für die Produktion (vor allem Messing) sowie für Produktkomponenten und Werkzeuge ab:
     

Anteil Lieferant:innen nach MaterialienGrafik Anteil der gelieferten Materialien
 

  • Von unseren Top-100-Lieferant:innen kommen 57 aus Österreich (41 davon aus Wien, Niederösterreich, Burgenland). Rund 54 % des Einkaufsumsatzes des Headquarters wird in der Nähe von Wien (Entfernung weniger als 500 km) umgesetzt. Ca. 93 % der Top-Lieferant:innen kommen aus der Region Mittel-/Osteuropa (Entfernung weniger als 1000 km).
     

Anteil der Regionen am Gesamteinkaufsumsatz

Grafik Anteil der Lieferantenländer nach Einkaufsumsatz

  • Die allermeisten Materialien und Komponenten kauft EVVA bei europäischen Lieferquellen. Und ca. 4 % bei asiatischen (vor allem aus Indien), wie z.B. Schlüsselreiden, Schlüsselanhänger oder Nirosta-Teile für elektronische Drücker
     
  • Sehr stabile und langjährige Geschäftsbeziehungen: EVVA ist mit den Hauptambietern seit Jahrzehnten, oft über mehrere Generationen, verbunden. In Zahlen: Mit 70 % der regionalen Lieferant:innen ist EVVA seit mind. 25 Jahren im engen Geschäftskontakt


Herausforderungen

Wie die obige Aufstellung zeigt, kann EVVA nicht alle benötigten Teile für die Produktion aus regionalen Quellen beziehen. Denn für gewisse Produktkategorien gibt es praktisch keine regionale wettbewerbsfähige Industrie mehr. Die Herstellung von Beschlägen für elektronische Zutrittssysteme etwa ist arbeitsintensiv und der Kauf der Rohstoffe teurer als der von Fertigprodukten. Anfang der 2000er Jahre wanderte daher die europäische Beschlagindustrie nach Asien ab, insbesondere nach China. Doch das brachte auch Schwierigkeiten mit sich, die sich aus unterschiedlichen Unternehmenskulturen, Arbeitsweisen, der Kommunikation und der Entfernung ergaben. Diese Herausforderungen wurden durch den Mangel an Transparenz in den Lieferketten verstärkt. EVVA hat deswegen bei den Beschlägen einen neuen Ansatz eingeschlagen:

Stärkung der Beschlagindustrie – von Asien zurück nach Europa

EVVA hat 2023 gemeinsam mit einem seiner europäischen Lieferanten aus der Beschlagindustrie (d line in Dänemark) eine ehemalige Beschlagfertigung in Litauen neu aufgebaut. EVVA und d line konnten dadurch die Reaktions- und Lieferzeiten verkürzen, die Rohstoffverarbeitung zurück nach Europa holen und die Qualitätsstandards in der eigenen Produktion sichern. Der weitere Vorteil: Die Lieferketten dafür sind transparenter und näher.

Unsere Ziele

Bis wann: 2024 (Ziel verlängert von 2023 auf 2024)

Wie: Dieses Ziel wurde 2021 adaptiert, weil sich auch die EVVA-Definition von „regionale Lieferant:innen“ geändert hat. Bisher wurden ausschließlich österreichische Lieferquellen als regional bezeichnet. Im ursprünglichen Ziel sollte ihr Anteil am Einkaufsumsatz von 50 % auf 60 % bis 2023 erhöht werden. EVVA bewertete die Regionalität nun neu und definiert Lieferant:innen in einem Radius von 1000 km vom Headquarter Wien als regional. Die Neudefinition hat zwei Gründe: Einerseits im Sinne eines „Europa der Regionen“, mit dem die EU die regionale Eigenständigkeit unterstützen möchte. Auch hinsichtlich CO²-Emissionen ist ein Lieferant aus dem nahen Bratislava nicht weniger regional als eine Lieferantin aus dem weiter entfernten österreichischen Vorarlberg. Andererseits weil viele für EVVA essenzielle Materialhersteller, mit denen wir seit Jahrzehnten sehr enge Geschäftsbeziehungen pflegen, aus Mittel- und Osteuropa kommen. Mithilfe dieser regionalen Lieferketten wollen wir es schaffen, bis Ende 2024 95 % unseres Einkaufsumsatzes innerhalb des 1000-km-Radius zu halten. Derzeit stehen wir bei 93 %. 

Das Ziel wollen wir erreichen, indem beispielweise elektronische Komponenten wie Hauptplatinen nicht mehr aus Übersee beschafft werden.  

Positive Auswirkungen: Nach Berechnung des EVVA-Bereichs „Logistik & Einkauf“ verbleiben 1 Mio. Euro des EVVA-Einkaufsumsatzes in der Region und helfen damit Arbeitsplätze der Lieferant:innen zu sichern bzw. auszubauen. Durch die kürzeren Transportwege (weniger Luftfracht aus Asien) werden rund 25 Tonnen CO² eingespart.

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